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Erstmals genoss ich eine Dose dieser kleinen, in Öl konservierten Seefischchen vor gut 30 Jahren. Ich saß auf der Motorhaube eines Renault 4, blickte aufs Meer hinaus und betrachtete die Sonne, wie sie bei Casablanca im Meer versank. Fasziniert von der Stimmung setzte ich den Öffner zum Aufdrehen der Dose zunächst falsch an. Damit ich mich beim Zurückwinden des Deckels nicht mit Öl bekleckerte, konzentrierte ich mich zwischenzeitlich verschärft aufs Öffnen. Zwangsläufig wurde ich zweier Pferde gewahr, die in gestrecktem Galopp über den Schriftzug ’Ascot’ sprengten.

Hä?!? Was, zum Teufel, hatten Pferde auf dieser Dose zu suchen? Und warum trug sie den Namen dieses legendären Hippodroms? Ich beantwortete meine Fragen mit der Überlegung, dass die Marokkaner mit ihren Fischen womöglich den britischen Markt erobern wollten und darum auf jegliches romantisieren der Herkunft der Sardinen verzichteten. Vielleicht? Vielleicht auch nicht!

Jedenfalls führte das Ganze dazu, dass ich fortan zunehmend mehr Augenmerk der Aufmachung dieser Weißblechbüchsen widmete. Und da Ölsardinen in jenen Tagen öfter auf dem Speiseplan standen, verfügte ich schon bald über eine kleine Kollektion mehr oder minder gelungen gestalteter Sardinendosen. Zu den gelungenen Beispielen zählen Zweifels ohne die Dosen im Unendlichdesign. Hierbei zeigt der Deckel eine Person die eine Dose hält, auf dessen Deckel eine Person zu sehen ist, die eine Dose hält. Und so weiter und so fort. Sehr schön auch die Thunfischdose, die mit den Fischern des sizilianischen Capo Passero geziert ist.

Ein wenig irritiert war ich allerdings, als ich vor einigen Jahren zur Kenntnis nahm, dass in Frankreich schnöde Heringsfische zu Jahrgangssardinen avanciert hatten. Freilich wurde bekundet, dass dieses Prädikat nur bestimmten Fischen zuteil wird. Fische, die in einer bestimmten Region gefangen, nur mit bestimmten Zutaten und unter Berücksichtigung eines bestimmten Rituals eingedost werden. Gewiss eine exzellente Marketingidee der Sardinenindustrie. Doch Dosen solcher Jahrgangssardinen werden Sie auf dieser Seite nicht finden. Die stammen allesamt aus einer Zeit, in der die Eingedosten schlicht als schmackhaftes und äußerst preiswertes Mahl galten.

Gucken Sie doch mal, ob es eine der Marken noch irgendwo gibt ;-)

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